Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) hat diese Woche eine von der Hochschule Luzern durchgeführte Studie zum Thema «Wohnen im Alter» veröffentlicht.
Rausgekommen ist dabei erstens: Viele ältere Menschen in der Schweiz wohnen günstig, zentral und geräumig. Doch oft sind ihre Wohnungen weder altersgerecht noch barrierefrei. Und zweitens – und diese Erkenntnis finde ich für meine Arbeit im Verein queerAlternBern besonders wichtig: Gerade alleinstehende ältere Personen leben häufig isoliert. Wichtig ist somit beim Thema «Wohnen im Alter» nicht nur die Wohnsituation, sondern gerade auch die drohende Einsamkeit.
77 Prozent der älteren Menschen leben gemäss der Studie allein oder ausschliesslich mit gleichaltrigen Personen, was das Risiko erhöhe, dass im Alltag Unterstützung fehlt. Besonders ältere Frauen sind betroffen, und Einsamkeit kann die körperliche und geistige Gesundheit beeinträchtigen. Hier besteht laut der Studie ein klarer Bedarf an unterstützenden Netzwerken und Dienstleistungen, um so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Beim Thema «Wohnen» gibt die Studie vor, dass es Ziel sein muss, sicheren und lebenswerten Wohnraum zu schaffen, der die Lebensqualität älterer Menschen fördert. Erreicht werde dies, indem altersgerecht renoviert, barrierefrei gebaut und Wohnungen erstellt werden, die eine enge Verbindung zu Pflegeeinrichtungen haben. Für den Verein queerAlternBern resultiert daraus, dass queersensible Betreuung und Pflege schlussendlich auch eng mit der Schaffung von queerem Wohnraum für ältere Personen verbunden ist.
Ich bin überzeugt: Wir queeralternden Menschen sind selbst dafür verantwortlich, die in der Studie als wichtig betrachtenden Netzwerke und Dienstleistungen für ein selbstbestimmtes Altern in einem selbst gewählten (queeren) Umfeld einerseits selbst zu schaffen und anderseits auch von der Politik und der Gesellschaft einzufordern.