Das Motto der diesjährigen BernPride lautete «Zäme für Fröid, Widerstand und Liebi». Und so zogen dann mehrere Tausend Menschen vom Waisenhausplatz via Gerechtigkeitsgasse, Matte und Marzili auf den Bundesplatz. Und die Berner Zeitungen von Tamedia schrieben: «Die Teilnehmenden tanzten bei fröhlicher Stimmung zu Musik, die von DJs auf drei Demowagen gespielt wurde. Einzig das Wetter passte nicht so recht ins Stimmungsbild».
Und tatsächlich regnete es ausgerechnet während der Rede von Anna Siegenthaler und mir, die wir für queerAlternBern halten durften, sehr heftig. Trotzdem ist unsere Rede offenbar sehr gut angekommen. So quatschte mich nach der Rede eine junge Person an, die mir sagte, dass sie meine Worte sehr berührten.
«Es gibt vier Lebensphasen. Nämlich Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter und Alter. Und wir älteren – alten – queeren Menschen in der letzten Lebensphase haben unser Leben lang für unsere Identitäten kämpfen müssen. Und jetzt haben viele von uns wieder Angst. Angst in Altersinstitutionen unsere erkämpfte Sichtbarkeit zu verlieren – oder sogar diskriminiert zu werden. Dabei denke ich gerade vor allem auch an die vielen Langzeitüberlebenden der schrecklichen Aidskrise.»
→ Der vollständige Wortlaut der Rede (PDF)
Nebst dem Feiern der Vielfalt wurden an der diesjährigen Ausgabe der BernPride auch politische Forderungen gestellt, die ich 1:1 unterstütze:
- die Erweiterung der Rassismusstrafnorm auf trans* und intergeschlechtliche Personen
- die Option eines dritten Geschlechtseintrags
- ein Verbot von Konversionstherapien
- eine Verbesserung der rechtlichen Situation von Regenbogenfamilien
- ein gleichberechtigter Zugang zur Fortpflanzungsmedizin
- mehr sichere Orte für die queere Community – insbesondere auch in der Gesundheitsversorgung
